Der Ursprung des Shaolin Kung Fu

Es herrscht bislang keinesfalls Einigkeit über den Ursprung der chinesischen Kampfkünste. Einer weitverbreiteten Legende nach befindet sich die Wiege der Kampfkünste Chinas im Shaolin-Kloster am Song-Shan-Berg in der Provinz Henan in Zentral-China.Nach der Legende soll Ta Mo neun Jahre in einer Höhle eine Wand angestarrt haben, versunken in Meditation. Ein Schatten seiner Gestalt soll sich in dieser Zeit auf dem Felsen abgebildet haben.Um die körperlichen Vorraussetzungen für diese harte Form der Meditation zu schaffen und nach langer Zeit der Unbeweglichkeit den Körper wieder beweglich zu machen, entwickelte Ta Mo Übungen zur Auflockerung und Stärkung des Körpers. Diese Übungen werden auch als 18 Hände des Lohan (Shih-pa lohan shou) bezeichnet.. Experten sehen in ihnen den Grundstein für die ostasiatischen Kampfkunstsysteme.

Es gibt begründete Zweifel daran, daß es vor der Ankunft Ta Mo’s kein Kung Fu in China gegeben haben soll. Jedoch hat Ta Mo einen Aspekt in die Kampfkünste gebracht, der bislang nicht zu finden war und sie bis heute geprägt hat. Das neue an seiner Form der Lehre war es, das Kämpfen zu erlernen, um nicht Kämpfen zu müssen. Dieser auf den ersten Blick paradox wirkende Satz geht von der Annahme aus, daß man aus Angst vor dem Gegner eher zu einem gewaltvollen Angriff bereit ist getreu dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Jedoch kann man ohne diese Angst Konfliktsituationen besser einschätzen und Kompromißlösungen heranziehen, die einer gewaltvollen Auseinandersetzung vorzuziehen sind. Denn nach einem alten chinesischen Sprichwort ist jeder vermiedene Kampf ein gewonner Kampf.

   
 


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